[ 1912 ]

Straßenrennsport

Allmählich Förderung des Straßenrennsports

Im Laufe der radsportlichen Entwicklung nahm der Veloclub Germania neben dem Korsofahren nun auch den Radrennsport in sein Programm auf und fand auch auf Anhieb durch das in aller Munde bekannte Straßenrennen Schweinfurt-Bischofsheim-Schweinfurt Klang und Namen.

Am Friedhof war Start und Ziel, wo sich am Ende der Fahrt zahlreiche Radsportfreunde eingefunden hatten und ausharrend auf die Ankunft der ersten Fahrer warteten. Eine Musikkapelle spielte jeweils beim Eintreffen mehrerer oder Einzelfahrer auf, denn damals war unter verhältnismäßig schlechten Straßenbedingungen, man kannte weder Schlauchreifen noch Dreigangschaltungen, keine Massenankunft am Ziel zu erwarten.

Georg Tellert, der nebenbei Sanitäter war, begleitete dabei seine Kameraden stets mit seiner - fliegenden Apotheke. Wenn seine Hilfe aber wirklich einmal nötig gewesen wäre, war seine "Medizin" zum Gaudium der Sportkameraden ausgegangen.

[ 1908 ]

Leopold Köhler

Nordbayerischer Meister im Einerstraßenfahren.

Leopold Köhler, übrigens um die Jahrhundertwende der erste und beste Rennfahrer des Vereins, brachte es sechsmal hintereinander zum Nordbayerischen Meister im Einerstraßenfahren.

Köhler's Talent wurde unterstrichen mit einem ehrenvollen 4. Platz bei der Straßen Fernfahrt Basel-Kleve über 620 km. Der Siegeszug durch Köhler wurde ausgebaut bei der Fernfahrt Nürnberg-Frankfurt-Nürnberg über 420 km, Rund um die Gletscher über 351 km und Marienbad-Karlsbad über 320 km. Bei letzterem Rennen gewann Köhler den Kaiser Franz Joseph Preis, anlässlich des 60 jährigen Regierungsjubiläums seiner Kaiserlichen Hoheit.

Durch seine großen Erfolge aufmerksam geworden, fand Leopold Köhler mit Georg Notthaft und Willi Seubert 1906 (letzterer später zum RV 1889 übersiedelnd) zwei Vereinskameraden, die ebenfalls ihre Fahrtüchtigkeit bewiesen.