[ 1912 ]
Korso- und Wanderfahren Hauptpflege des Vereins
1914 holte der Verein den ersten Preis im Korsofahren.
Vereinschronik des Velociped Club Germania Schweinfurt (1912–1914)
[1912] Der Beginn nationaler Anerkennung
Das Jahr 1912 stellte einen Wendepunkt in der Geschichte des Veloclub Germania Schweinfurt dar. Mit dem dritten Platz im Korsofahren beim Bundesfest in Frankfurt am Main zählte der Verein erstmals zu den besten Radsportvereinen Deutschlands. Dieser Erfolg markierte den Beginn einer Serie bedeutender Leistungen, die den Verein nicht nur regional, sondern auch überregional bekannt machten.
Korsofahren – Eleganz und Teamgeist
Korsofahren, eine Disziplin, die präzises Zusammenspiel, taktisches Geschick und Synchronität verlangte, wurde zur Paradedisziplin des Vereins. Diese Kunst, mit einer Gruppe von Radfahrern in geordneter Formation und unter musikalischer Begleitung aufzutreten, faszinierte Zuschauer und Jury gleichermaßen. Die Germania bewies hier ihre Stärke und Disziplin und wurde bald als einer der Favoriten auf Wettbewerben gehandelt.
Starke Präsenz in Nordfranken
Der Veloclub Germania war Mitglied im Nordfränkischen Radfahrerverband und nahm an zahlreichen Stiftungsfesten der Ortsgruppen in Bad Kissingen, Bad Neustadt, Bischofsheim, Fladungen, Hofheim, Königsberg und Königshofen teil. Bei diesen Veranstaltungen errang der Verein regelmäßig die höchsten Auszeichnungen, was seine Stellung als dominierender Radsportverein in der Region festigte.
Straßenrennsport – Ein neues Kapitel
Neben dem Erfolg im Korsofahren begann der Veloclub Germania, den Straßenrennsport aktiv zu fördern. Die Einführung des bekannten Straßenrennens Schweinfurt-Bischofsheim-Schweinfurt sorgte für Begeisterung unter den Mitgliedern und Zuschauern.
Das Rennen Schweinfurt-Bischofsheim-Schweinfurt
Dieses Rennen wurde schnell zu einem Markenzeichen des Vereins. Start und Ziel lagen am Friedhof, und eine Musikkapelle sorgte bei der Ankunft der Fahrer für eine festliche Stimmung. Die Strecke war eine Herausforderung: Holprige Straßen, fehlende Schlauchreifen und einfache Fahrräder ohne Gangschaltung machten das Rennen zu einem echten Test für die Ausdauer und das Können der Fahrer.
Das Rennen war nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch ein gesellschaftliches Highlight, bei dem zahlreiche Radsportfreunde zusammenkamen, um die Fahrer anzufeuern. Trotz der harten Bedingungen etablierte sich das Rennen als ein Publikumsmagnet und trug dazu bei, die Popularität des Straßenrennsports zu fördern.
[1914] Der große Triumph in Augsburg
Das Jahr 1914 sollte die bis dahin größte Errungenschaft des Veloclubs bringen. Beim 31. Bundestag des Deutschen Radfahrer-Bundes (DRB) in Augsburg vom 10. bis 14. Juli 1914 holte der Verein den ersten Preis im Korsofahren.
Ein historischer Sieg
Dieser Erfolg war ein Meilenstein, der die langjährige Hingabe und den Ehrgeiz des Vereins belohnte. Der Sieg in Augsburg, kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, brachte dem Verein nationalen Ruhm ein und machte ihn zu einem Vorbild für viele andere Radsportvereine in Deutschland.
1. Preis im Korsofahren in Augsburg.
Die 92er beim 31. Bundestag des DRB in Augsburg vom 10.07.- 14.07.1914
Von oben, links nach rechts: Franz Zimmermann, Lendner, M. Pfister, Hammerl, Seifert, Kiesel, Reuß, Happ, Kienle, Mützel, Georg Lutz, Ullrich, Deubel, Dönisch, Müller, Neugebauer, Wetzel, Bock, Zwierlein, Ankenbrand, Birkel, Heim.
Ein Vermächtnis von 1912 bis 1914
Die Jahre 1912 bis 1914 waren geprägt von sportlicher Exzellenz und Wachstum. Der Veloclub Germania Schweinfurt kombinierte Disziplinen wie Korsofahren und Straßenrennsport und festigte seinen Ruf als einer der führenden Radsportvereine in Deutschland.
Die Erfolge in Frankfurt und Augsburg, die Etablierung des Straßenrennens Schweinfurt-Bischofsheim-Schweinfurt und die zahlreichen Preise bei regionalen Festen sind ein Vermächtnis, das die Bedeutung des Vereins für die Radsportkultur bis heute unterstreicht.
Fazit
Diese Erfolge stärkten nicht nur die Position des Veloclubs in der Radsportwelt, sondern zeigten auch, wie ein Verein durch Zusammenhalt, Innovationskraft und sportliche Leidenschaft zu einem Leuchtturm seiner Zeit wurde. Die Germania war ein Symbol für Pioniergeist und setzte Maßstäbe für die Zukunft des Radsports. 🚴♂️✨