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Vereinschronik des Velociped Club Germania Schweinfurt (1900–1909)

Leopold Köhler: Ein Pionier des Radsports in Schweinfurt

[1903] Stiftungsfest des RV Bischofsheim

Im Jahr 1903 nahm der Velociped Club Germania Schweinfurt am Stiftungsfest des RV Bischofsheim teil. Dieses Ereignis war ein Höhepunkt für die Radsportgemeinschaft und spiegelte den engen Zusammenhalt zwischen den Vereinen wider. Unter den Teilnehmern waren bekannte Persönlichkeiten wie Fahrradhändler Franz Feuchter, Lehrer Adalbert Ziegler und Brauereibesitzer Beck, die gemeinsam mit weiteren Gästen das Fest zu einem besonderen Anlass machten. Dieses Treffen betonte die Werte von Gemeinschaft und Freundschaft, die den Radsport bis heute prägen.

RV Bischofsheim 1903
Eine besondere Aufnahme zeigt die Anwesenden: Von Fritz Holzner über Leopold Köhler bis zu Vereinsdiener Bauer und Jakob Heim, versammelten sich zahlreiche Vereinsmitglieder und Gäste für ein denkwürdiges Gruppenfoto.

RV Bischofsheim 1903
Von links: Fritz Holzner, Frau Köhler, daneben Leopold Köhler, dahinter Martin Pfister, Bellosa (mit Talerkette), Grasberger sen. (hinten vorspitzend), Brauereibesitzer Beck, Bischofsheim mit Frau, vor ihm Lehrer Adalbert Ziegler, neben ihm Fahrradhändler Franz Feuchter, Hans Elsäßer, rechts außen Betriebsleiter Hans Keßler, vor ihm Ortdörfer, die Hand aufstützend Kaufmann Kother, vorletzte Reihe sitzend Emil Seifert, Josef Rätzer, Gottfried Krug, Fritz Seifert, unterste Reihe von links: Markus Wetzel, dahinter Franz Schirmer, vorne Vereinsdiener Bauer und Jakob Heim.

[1908] Leopold Köhler – Der erste große Rennfahrer

Leopold Köhler, ein Ausnahmetalent des Velociped Club Germania Schweinfurt, errang um die Jahrhundertwende große Erfolge im Radsport. Als erster und bester Rennfahrer des Vereins wurde er sechsmal in Folge Nordbayerischer Meister im Einerstraßenfahren.

Seine Leistungen auf internationaler Ebene, darunter ein 4. Platz bei der Fernfahrt Basel-Kleve (620 km) und Siege bei Nürnberg-Frankfurt-Nürnberg (420 km) sowie Rund um die Gletscher (351 km), machten ihn zur Legende. Besonders herausragend war sein Triumph bei Marienbad-Karlsbad (320 km), bei dem er den Kaiser Franz Joseph Preis gewann.

Köhler inspirierte Vereinskameraden wie Georg Notthaft und Willi Seubert, die 1906 ebenfalls beachtliche Leistungen erzielten. Seine Erfolge legten den Grundstein für die sportliche Bedeutung des Velociped Club Germania.


[1909] Die wechselnden Vereinslokale

Das erste Vereinslokal des Velociped Club Germania Schweinfurt war der Gasthof Lilie, später zog man ins Café Heyn (heute Reisebüro Göbel). Danach wurde das Gasthaus Zapf in der Schultesstraße der neue Treffpunkt, bevor 1909 schließlich der Gasthof Zum Grafen Zeppelin zur Heimat des Vereins wurde.

Die Übersiedlung in den Grafen Zeppelin fiel zeitlich mit einem historischen Ereignis zusammen: Im Jahr 1909 überflog der erste Zeppelin Schweinfurt, was dem Gasthaus seinen bis heute bekannten Namen verlieh. Dieser Wandel zeigt nicht nur die Entwicklung des Vereins, sondern auch die Dynamik der Stadtgeschichte.

Hotel Zum Grafen Zeppelin 1909
Das neue Vereinslokal, das Hotel Zum Grafen Zeppelin, wurde ab 1909 ein zentraler Ort für die Vereinsaktivitäten und die Förderung der Radsportgemeinschaft in Schweinfurt. 🚴‍♀️🏠

Hotel Zum Grafen Zeppelin Schweinfurt 1909
Vereinslokal - Hotel Zum Grafen Zeppelin in Schweinfurt im Jahre 1909.

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